Das Lager Garaison im Archiv des Départements Hautes-Pyrénées

Das Archiv ist ein Dienst des Départements Hautes-Pyrénées, der zur Aufgabe hat, die von den Verwaltungen und öffentlichen Diensten erstellten Bestände zu sammeln, zu bewahren, zu ordnen, zu überprüfen, der Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu machen. Es nimmt ebenfalls Dokumente aus privater Hand, wie Familiendokumente, Unternehmensarchive oder Archive von Vereinen, die sich mit der lokalen Geschichte befassen, auf.

Als solcher wird der Bestand des Lagers Garaison, das unter die Zuständigkeit der Präfektur fällt, heute vom Archiv des Départements Hautes-Pyrénées aufbewahrt. Der unter der Serie R („Militärische Angelegenheiten 1800-1940“), Unterserie 9 R („Feindliche Kriegsgefangene“) eingestufte Bestand erweist sich als äußerst wichtig in Bezug auf die kurze Betriebszeit dieser Einrichtung (1914-1919). Die Gesamtheit der Dokumente entspricht beinahe 8 Metern aneinandergereihten Archivmaterials.

Der Bestand liefert Informationen über die Organisation des Lagers (Berichte und Briefwechsel der Direktion, Lagerordnung, Disziplin, Buchhaltung, Materialverwaltung, eingerichtete Infrastrukturen wie Schule oder Krankenstation…) und die Internierten selbst (numerisches Verzeichnis nach Nationalität, Namenslisten, personenbezogene Daten, Personalakten, Zustand der Güter der Internierten, Verlegungen, Überführungen, Versetzungen oder Rückführungen …).

Die Fülle an Informationen über die Angehörigen des „anderen Lagers“ ermöglicht es, die Vielzahl einzelner Schicksale nachzuvollziehen und ein Gesamtbild über die Immigration aus Österreich und Deutschland in Frankreich an der Schwelle des 20. Jahrhundert zu schaffen.


Team des Archivs

Insbesondere der Leiter des Archivs, François Giustiniani, und der für Öffentlichkeitsarbeit zuständige Archivar, Cédric Broët, wirken am Forschungsprogramm Nomadenerbtümer mit.

Sie arbeiten ebenfalls eng mit dem Team von Garaison zusammen, um jedes Jahr biografische Tafeln, die den Lebensweg von Internierten nachzeichnen, zu erstellen. Diese stetig erweiterte Sammlung wurde bei verschiedenen Ausstellungen präsentiert.

Interview mit Cédric Broët